Karate (jap. "leere Hand" bzw. "ohne Waffen in den Händen") entstand und entwickelte sich vor mehreren Jahrhunderten auf der Inselgruppe Okinawa. Durch den enormen Einfluss der chinesischen Kultur auf die Kultur Okinawas, wurde Karate über die Jahrhunderte hinweg stark durch die Chinesen, welche diverse Verteidigungssysteme beherrschten, geprägt und weiterentwickelt.

Trotz starker Konkurrenz durch Judo und Sumo etablierte sich Karate Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Japan und wurde erstmals im Jahre 1941 als vollwertige Kampfkunst in die japanische Gesellschaft aufgenommen.

Als Vater und Begründer des modernen Karate gilt heutzutage Gichin Funakoshi (1868 - 1957, Künstlername: "Shoto"). Im Jahre 1922 reiste Funakoshi von Okinawa nach Tokio (Japan), um die Kampfkunst Karate vorzustellen. Auf Grund des großen Interesses und den mehrfachen Wunsch vieler, blieb Funakoshi in Japan und lehrte fortan die Karate-Kunst. 1924 gründete er sein eigenes Dojo (jap. "kan"), das spätere Schüler im Jahre 1939 auf den Namen "Shotokan" tauften, um Funakoshis Leistung zu würdigen und sich von anderen Karate-Stilen namentlich abgrenzen zu können.

Das Shotokan ist bis heute eine der meist verbreiteten Stilrichtungen der Welt. Es zeichnet sich durch einen tiefen Stand sowie durch schnelle und kraftvolle Bewegungen aus. Das Shotokan besteht aus 3 Hauptsäulen: Kihon (Übung von Grundtechniken), Kumite (Kampf mit einem Gegner) sowie der Kata (choreographischer Kampf gegen imaginäre Gegner).

Im Shotokan soll insbesondere der Geist, der Charakter und die innere Einstellung geschult werden. Essentiell ist dabei der Aspekt der Selbstverteidigung: "Im Karte gibt es keine erste Hand", das bedeutet ein Karateka darf niemals zuerst angreifen!


      • Funakoshi Gichin (1868 - 1957)